Wie schon in der vorangegangenen Woche konnte Trainer Streit nicht aus den Vollen schöpfen, aber ihm stand eine solide erste Elf zur Verfügung. Eric Lupatsch verletzte sich während der Erwärmung und es bleibt zu hoffen, dass er am Mittwochabend wieder fit ist. Daraus folgte, dass schon mit der ersten Aktion des Spiels gewechselt werden musste und Oliver Winkler zum erneuten Einsatz kam.
Banachowicz und Mayerhofer bildeten die Innenverteidigung der 4er-Kette, da man nicht wusste, wie der Gegner im Angriffsspiel kommen wollte. Die ersten 20 Minuten waren klar auf der Mügelner Seite, Einschussmöglichkeiten für Schindler und Elsner blieben ungenutzt und so entglitt das Spiel der Heimelf im Minutentakt. Dann ein fataler Ballverlust im eigentlich sicheren Aufbauspiel, ein Pass in den Lauf von Paul Pigorsch. Der 2-Meter-Mann im gesamten Spiel durch Gregor Mayerhofer eigentlich abgemeldet entwischt diesem einmal und schießt unkonventionell mit der Pike ins kurze Eck ab – 0:1. Normalerweise kommt dann die verbale Unruhe in die Truppe der Obstländer, aber Fehlanzeige. Zum Unmut von Trainer Streit war es totenstill auf dem Platz. Weder Gemecker noch Motivation war zu hören. Bis zum Halbzeitpfiff vom eingesprungenen Schiedsrichter Braun passierte nichts. Kleinere Fouls im mittleren Drittel und solide, sichere Verteidigungsreihen verhinderten gefährliche Torszenen.
Auf dem Weg in die Kabine steckten die Trainer die Köpfe zusammen und wollten reagieren. Es musste eine Umstellung her, um das Spiel im Zentrum an sich zu ziehen. Fischer rückte eine Reihe weiter hinter und Banachowicz rückte neben Becker auf die Sechs. Eine gute und effektive Idee von Streit, wie sich herausstellen sollte. Fischer konnte mit Übersicht und Ruhe von hinten das Spiel aufbauen, während dann auch endlich Kapitän Becker ins Spiel fand, der sich nach eigener Aussage in der ersten Halbzeit nicht gefunden hatte. Der neuen Zentrale gelang es immer besser, die Flügelspieler und vor allem Robin Schindler ins Spiel zu bringen.
Erst scheitert der Stürmer mit einem wuchtigen Rechtsschuss am Außenpfosten, dann am glänzend aufgelegten Gästehüter. Es entwickelt sich ein Spiel auf ein Tor, denn jeder Befreiungsschlag der Mörtitzer, landete bei Mayerhofer oder Fischer.
Die 67. Minute: Frank Seidel kann zur Ecke parieren, welche Paul Elsner in die Box schlägt. Dann passiert etwas, was die Heimelf lange nicht gesehen hat – ein Treffer nach einer Ecke. Schindler schraubt sich hoch und nickt das Leder aus 7 Metern in die Maschen, die Uhren sind genullt.
Mit Aufwind im Rücken fing die Streitelf an munter zu kombinieren, daran hatte auch der eingewechselte Tim Höhnel erhebliche Aktien, denn er verteilte die Bälle vorne klug in die Spitze und auf die Flügel. Der Ball lief wieder gefällig durch die Mügelner Reihen. Ein Mörtitzer Befreiungsschlag schickte Pigorsch auf die Reise in Richtung Heimtor. Mayerhofer mit Schnelligkeitsvorteilen im Laufduell und einer bockstarken Grätsche zur Außenbahn auf Klingner. Der spielt einen langen Ball in die Spitze zu Banachowicz, der den Weg in die 16 nimmt und auf Höhnel quer legen will, aber ein Verteidiger klärt. Der Ball landet wieder beim Mügelner Mittelfeldmotor, der sagt „Danke“ und schiebt zur 2:1 Führung aus 8 Metern ein.
Fünf Minuten später landet der Ball nach einem „Abwehr-Pingpong“ wieder bei Banachowicz, welcher von der Strafraumlinie scharf abschließt und den Ball in die Maschen befördert. In den letzten Spielminuten passierte nicht mehr viel. Trainer Streit war mit einer Halbzeit unzufrieden, mit der anderen umso angetaner. Man kann sich nur vorstellen, wie routiniert man Spiele gewinnen könnte, wenn man immer so spielt, wie in der zweiten Halbzeit. Am Mittwoch, dem 25.05. kommt dann der Tabellendritte Löbnitz ins Obstland, gegen diesen starken Gegner darf man sich die ersten 45 Minuten sicher nicht so gehen lassen. SVMA: Schuster – Klingner, Banachowicz, Lupatsch (2. O. Winkler (85. C. Steils)), Topp – Mayerhofer, Fischer, Becker (C), Elsner – Schindler, S. Winkler SR: Brauns (FSV Blau-Weiß Wermsdorf)
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