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SV Mügeln-Ablaß – FSV Blau-Weiß Wermsdorf 0:4 (0:2)

2. Spieltag, 2. Derby – genau diese Ansetzung hielten die Spieltagsplaner des NOFV für die Obstländer bereit. Nach dem katastrophalen Auftritt in Oschatz wollten die 09er zum Stadtfest-Wochenende ein ganz anderes Gesicht im Prestige-Duell gegen die Hubertusburger zeigen.

Und so beginnen die ersten Minuten gegen die Blau-Weißen mit einem Abtasten auf beiden Seiten. Die Gastgeber haben in den ersten Minuten mehr Ballbesitz, werden von den Wermsdorfern aber auch nicht wirklich im Spielaufbau gestört. So trudeln die ersten 15 Minuten zwischen den Boxen dahin, ohne das es auf einer der beiden Seiten gefährliche Torraumszenen gibt. Daher fällt auch der Führungstreffer der Gäste dann praktisch aus dem Nichts. Ein ungefährlicher Distanzschuss wird von Walla unglücklich geblockt und fällt Weidner im Strafraum vor die Füße. Dieser scheitert im ersten Versuch noch an Schuster, ist beim Rebound aber hellwach und spitzelt seine Farben per Abstauber in Führung. Die Hausherren danach sichtlich angeknockt, sodass die Gäste nun Oberwasser haben und dem Spiel ihren Stempel aufdrücken. Nach vorn kommt von den Obstländern leider zu wenig und in der Defensive versucht man die agilen Offensivspieler der Wermsdorfer unter Kontrolle zu halten. Dies gelingt auch vor der Pause wieder besser, ehe man sich dann selbst die erste gefährliche Offensivaktion erspielt und Becker den Ausgleich auf dem Fuß hat, mit seinem Abschluss aber im Eins gegen Eins-Duell am Wermsdorfer Schlussmann scheitert. Im direkten Gegenzug zeigen die Gäste, gegen die weit aufgerückten Gastgeber, dann einen mustergültigen Konter, welchen Schulz mit einem unhaltbaren Schlenzer ins lange Eck vollendet. So geht Effektivität und es steht ein 0:2 auf der Anzeigentafel was der Spielverlauf so nicht unbedingt hergibt.

Es gilt also in der Pause vom Trainerteam an einigen Stellschrauben zu drehen um dieses Derby doch noch erfolgreich zu gestalten. Und die Obstländer kommen auch wie verwandelt aus der Kabine. Die Platzbesitzer im 2. Durchgang mit einem Spiel auf ein Tor. Erst köpft Arendt den Ball nach einer Becker-Flanke aus drei Metern über das Tor, danach verpasst Streit knapp per Kopf nach einem Eckball und wenig später trifft Golzsch aus ca. 20 Metern nur die Latte. Der Anschlusstreffer liegt also in der Luft und die Gäste scheinen auch sichtlich überrascht und suchen ihre Ordnung gegen die nun hoch anlaufenden Gastgeber.

Zu diesem Zeitpunkt rückt jedoch einer in den Vordergrund, welcher im ersten Spielabschnitt noch einen super und unauffälligen Job gemacht hat - die Rede ist vom Schiedsrichter, welcher nun komplett den Faden verliert. Nach einer Arendt-Hereingabe blockt ein Wermsdorfer Abwehrspieler den Ball klar mit dem Arm, jedoch machen weder Assistent, noch Hauptschiedsrichter Anstalten auf den Elfmeterpunkt zu zeigen. Stattdessen gibt es auf der anderen Seite für ein ganz sauberes Tackling plötzlich Freistoß direkt an der Strafraumgrenze. Max Thomas legt sich den Ball hin und trifft mit seinem satten Abschluss die Mügelner Mauer. Von dort trudelt der Ball abgefälscht und unhaltbar ins lange Eck – 0:3. Ein Treffer der so nicht abzusehen war, zumal er auch noch irregulär war. Aber auch danach spielen die Männer von Matthias Streit weiter nach vorn, ehe der Schiedsrichter wieder in den Mittelpunkt gerät und eine Entscheidung trifft die er vermutlich exklusiv hat. Nach einem Steckpass auf den eingewechselten Abbud ist dieser auf und davon, legt sich den Ball am herausstürmenden Torhüter vorbei und wird einfach nur weggeräumt. Es ertönt ein Pfiff und alle rechnen mit Strafstoß, doch es gibt Freistoß für die Hubertusburger. (Ein Hoch auf unsere PR-Abetilung, die diesen Moment bildlich perfekt eingefangen hat, sodass auch für jeden Außenstehenden ersichtlich wird wie klar diese Fehlentscheidung war).

Fassungslosigkeit auf dem Spielfeld und auch unter den Zuschauern, selbst Coach Matthias Streit, welcher sonst ein sehr ruhiger Zeitgenosse ist, kann nicht mehr an sich halten und geht komplett aus dem Sattel. Die Entscheidung des Schiedsrichters steht aber und die 09er sind vermutlich noch am Hadern, was die Wermsdorfer eiskalt nutzen. Frase stellt nach einem weiteren Konter auf 0:4. Danach sind zwar noch 25 Minuten zu spielen, aber wirklich viel passiert nicht mehr. Die Hubertusburger müssen nicht mehr und die Obstländer sind gebrochen, wollen das Spiel aber sauber zu Ende bringen. Becker hat kurz vor Schluss noch einmal die Chance auf den Ehrentreffer, scheitert aber ähnlich wie im ersten Durchgang im Eins gegen Eins-Duell am Wermsdorfer Schlussmann. Der Schlusspunkt gehört dann leider auch wieder dem Schiedsrichter, welcher den Gästen noch einen mehr als schmeichelhaften Strafstoß zuspricht, den Schuster im SVMA-Gehäuse jedoch entschärfen kann. Danach ertönt direkt der Schlusspfiff.

Am Ende steht ein 0:4, ein Ergebnis was in keinster Weise das Spielgeschehen widerspiegelt. Die Gastgeber waren zwischenzeitlich das bessere Team und über eine lange Zeit mindestens auf Augenhöhe mit dem Vorjahresdritten. Und auch wenn es immer ein einfacher Weg ist die Schuld beim Schiedsrichter zu suchen, so muss man dieses Mal einfach festhalten das er eine sehr große Aktie am Spielausgang hat und spielentscheidende Situationen falsch bewertet hat. Aber so ist es nun mal im Amateurfußball und auch sowas gehört dazu, vielleicht haben die Obstländer dann in den nächsten Spielen auch mal wieder Glück das solche Entscheidungen für und nicht gegen sie getroffen werden. Nichtsdestotrotz gilt es nun auch wieder an den eigenen Schwächen zu arbeiten, denn Fußball ist ein Ergebnissport und in der Tabelle stehen 0 Punkte und 0:9 Tore. Die nächste Gelegenheit das zu ändern folgt am kommenden Samstag in Ablaß, dann ist der Vorjahresvierte aus Löbnitz zu Gast.

Torfolge: 0:1 Weidner (19.); 0:2 Schulz (32.); 0:3 Thomas (55.); 0:4 Frase (64.)


SVMA: Schuster – Lupatsch (ab 87. Lippert), Walla (ab 66. Wacke), Mayerhofer, Topp – Arendt (ab 76. Steils), Fischer, Golzsch ©, Becker – Streit (ab 59. Abbud), Winkler (ab 46. Elsner)

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