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FSV Oschatz – SV Mügeln-Ablaß 2:4 (2:0)

Aktualisiert: 16. März

Nach dem Arbeitssieg in Belgern wollten die Obstländer den Schwung unbedingt mit in das 3. Derby binnen vier Wochen nehmen. Hatte man noch gegen Wermsdorf und Dahlen unglücklich den Kürzeren gezogen, sollte nun endlich auf dem Oschatzer Kunstrasen der erste Derbysieg der Saison eingefahren werden.



Und so ging es rein ins Geschehen im windigen Oschatz. Die Gastgeber gewinnen die Seitenwahl und haben somit den vermeintlichen Vorteil des Rückenwinds in Hälfte Eins auf ihrer Seite. Für die Obstländer tut dies aber nichts zur Sache und sie treten von Beginn an dominant auf. Sie lassen den Ball gut durch die eigenen Reihen laufen, verteidigen mannschaftlich geschlossen und können auch offensiv erste Nadelstiche setzen. Oschatz wiederum versucht den Rückenwind zu nutzen und agiert immer wieder mit langen Diagonalbällen in Richtung des schnellen Philip Wolf, der auch das ein oder andere Mal in Szene gesetzt werden kann, aber nicht wirklich Zug zum Tor entwickeln kann. Auf der anderen Seite versuchen die Gäste ebenfalls ihren Flügelflitzer Dominic Arendt ins Spiel zu bringen, was auch oftmals gelingt, aber seine Flanken noch nicht den richtigen Abnehmer im Zentrum finden. Und so entwickelt sich in den ersten Minuten ein Abtasten beider Mannschaften, bis die 09er nach etwa 20 Minuten den ersten Hochkaräter auf dem Fuß haben. Golzsch wird aus dem Mittelfeld heraus in den freien Raum geschickt und sieht sich auf einmal allein vorm Tor der Gastgeber, er legt noch einmal uneigennützig quer auf Arendt, der leider nur den Querbalken trifft.



Das erste Ausrufezeichen der Begegnung und die Männer von Manuel Becker sind jetzt drin im Spiel und spielen weiter nach vorn. Golzsch hat daraufhin die nächste gute Chance, als er nach Hereingabe von Topp nur die Fußspitze hinhalten muss, der Ball aber knapp über das Tor fliegt. Ein Distanzschuss von Fischer kann der Oschatzer Schlussmann Däbritz ebenfalls entschärfen und einen Strafstoß müssen die Gäste aus dem Obstland auch noch bekommen, als Erdmann im Strafraum einfach umgepflügt wird. Der SVMA hat das Spiel also im Griff und bekommt mal wieder aus dem Nichts ein Gegentor. Im Mittelfeld hat man den Ball eigentlich schon gewonnen, verliert ihn dann aber wieder und der Oschatzer Kapitän Pöhlmann kann einen Steckpass durch die aufgerückte Hintermannschaft spielen. Dort bedankt sich dann der Oschatzer Namensvetter Erdmann mit dem 1:0, der vor Schuster nur noch einschieben muss. Die Gäste scheinen aufgrund des Rückstands und unnötigen Gegentreffers etwas angeknackst. Kurz vor der Halbzeit verliert man nach eigenem Einwurf den Ball und dann geht alles ganz schnell. Die Oschatzer kontern die 09er eiskalt aus und Köhler stellt mit einem satten Schuss aus 16 Metern auf 2:0. In der Pause ungläubige Gesichter auf Seiten der Gäste. Mal wieder hat man ein Spiel im Griff und liegt aus dem Nichts hinten. Dennoch merkt man in der Halbzeit das ein Ruck durch die Mannschaft geht und man gewillt ist dieses Spiel unbedingt noch zu drehen.



Und so entwickelt sich im zweiten Durchgang ein Spiel auf ein Tor. Der SVMA tritt nach der Pause weiterhin dominant auf und lässt die Oschatzer zu diesem Zeitpunkt kaum aus der eigenen Hälfte kommen. In dieser Phase kann Kapitän Erdmann das Spiel fast im Alleingang drehen und hat einen Hochkaräter nach dem anderen auf dem Fuß, scheitert aber oftmals am gut aufgelegten Oschatzer Schlussmann oder setzt die Kugel neben das Tor. Der Oschatzer Torhüter scheint nun zum Matchwinner für die Schützlinge von Steffen Wiesner zu werden. Einmal hält er überragend gegen Erdmann, der aus drei Metern eigentlich nur noch einschieben muss. Das andere Mal lenkt er einen Freistoß von Banachowicz, der an Freund und Feind vorbeisegelt, mit einem großartigen Reflex gerade noch so an den Pfosten. Es scheint als will der Ball an diesem Tag die Torlinie einfach nicht mehr überqueren. Doch dann die 74. Minute: Topp erobert gegen einen Oschatzer den Ball, über Fischer und Golzsch wird das Mittelfeld schnell überspielt und Letzterer hat auf einmal viel Wiese (in dem Fall Kunstrasen) vor sich. Golzsch hebt den Kopf und spielt einen perfekt getimten Flugball in den Lauf von Erdmann, welcher per Volley ansatzlos abschließt und endlich seinen Treffer bejubeln kann. Der Dosenöffner für das Spiel und alle in Grün merken das hier noch was geht. Von Oschatz kommt offensiv gar nichts mehr und wenn dann verteidigt es die Innenverteidigung um Walla und Banachowicz abgeklärt weg. Arendt versucht nun immer wieder im Eins gegen Eins auf der rechten Seite durchzubrechen, aber auch Topp und Elsner machen im Zusammenspiel über die linke Seite ordentlich Druck. Kurz vor Ladenschluss belohnen sich die 09er dann endlich für den Aufwand. Fischer und Arendt spielen über die rechte Seite einen doppelten Doppelpass und Arendt ist bis zur Grundlinie durch. Seine Flanke in Richtung zweiten Pfosten legt Schindler nochmal klug auf den Fünfmeterraum zurück, wo Elsner den Ball zum Ausgleich unter die Latte hämmert. Und die Obstländer spielen weiter, der Schiedsrichter zeigt fünf Minuten Nachspielzeit an und Oschatz wirkt stehend K.O. Wieder kann Arendt über rechts freigespielt werden und in den Strafraum flanken. Dort wartet wieder Elsner, dessen Abschluss noch vom Oschatzer Schlussmann pariert werden kann. Der Ball trudelt danach aber in Richtung Torlinie, wo ihn Schindler nur noch über die Linie drücken muss. Was danach folgt ist grenzenloser Jubel und eine Jubeltraube die der Schiedsrichter erst einmal wieder auflösen muss. Das Spiel ist gedreht und das auch mehr als verdient. Doch das Spiel ist noch nicht beendet. Ein als Befreiungsschlag gedachter Ball landet bei Erdmann, welcher direkt auf Schindler abtropfen lässt. Der hebt einmal kurz den Kopf, sieht das der Tormann zu weit vor seinem Tor steht und schließt gezielt entgegen der Laufrichtung aus etwa 30 Metern ab. 4:2 und damit der Schlusspunkt eines denkwürdigen Spiels das die 09er in der Nachspielzeit drehen.



Ein unglaubliches Comeback der Obstländer, aber ein dennoch mehr als verdienter Sieg, wenn man das gesamte Spielgeschehen betrachtet. Die Obstländer belohnen sich für einen couragierten Auftritt und zeigen vor allem einen Kampfgeist und Moral die ihres Gleichen sucht. Darauf muss man aufbauen und das Selbstvertrauen gleich mit ins nächste Derby nach Casabra nehmen, wo man im Achtelfinale des TZ-Bärenpokals auf den SV Traktor Naundorf trifft. Eine Mannschaft mit vielen bekannten Gesichtern und die man keinesfalls unterschätzen sollte, aber natürlich lautet das klar gesteckte Ziel: Viertelfinale!



Torfolge: 1:0 Erdmann (40.); 2:0 Köhler (45.); 2:1 Erdmann (74.); 2:2 Elsner (89.); 3:2 Schindler (90.+2.); 4:2 Schindler (90.+4.)


SVMA: Schuster – Wacke (ab 46. Lupatsch), Walla, Banachowicz, Topp – Arendt, Fischer, Golzsch, Elsner – Schindler, Erdmann © (ab 90.+4. Winkler)


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